Eisenbahn: Revolution und Alltag

Unter dem Titel „Eisenbahn: Revolution und Alltag“ eröffnet das Deutsche Technikmuseum am 21. März 2024 die neue Dauerausstellung Schienenverkehr.

In den historischen Lokschuppen gliedern künftig farbige Ausstellungsinseln den Rundgang. Medieninstallationen und Mitmach-Stationen laden zum Entdecken ein, die Geschichte zentraler Objekte wird in Zeichentrickfilmen vermittelt. Im nun vollendeten ersten Bauabschnitt der Ausstellungs-Überarbeitung wird die Zeit von den Anfängen der Eisenbahn vor 200 Jahren bis 1914 darstellt. Dabei wird gezeigt, wie der Schienenverkehr das Leben aller Menschen grundlegend und für immer veränderte. So hat die Eisenbahn beispielsweise große Migrationsbewegungen ermöglicht und die Zeitzonen geschaffen. Immer im Mittelpunkt steht die einmalige Sammlung des Museums, zu der unter anderem die älteste erhaltene Straßenbahn gehört: ein Berliner Pferdebahnwagen von 1863.

Die Dauerausstellung Schienenverkehr im Deutschen Technikmuseum wurde ursprünglich zwischen 1984 und 1987 als eine der ersten kulturgeschichtlichen Darstellungen der deutschen Eisenbahngeschichte eingerichtet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen über 40 originale Schienenfahrzeuge, von denen einige noch den charakteristischen Geruch von Ruß und Öl verströmen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einzigartige, hochdetaillierte Modelle von Wagen und Loks im Maßstab 1:5, die um 1900 als Gesellenstücke gefertigt wurden. Diese Exponate werden durch ausgewählte Objekte ergänzt, die verdeutlichen, wie Menschen mit und für die Eisenbahn lebten. Dazu gehören Wagenabteile, Reiseandenken, Werkzeug für den Bahnbau, Uniformen, Speisewagengeschirr, Koffer, Kursbücher und Fahrkarten.

Das Ziel der Überarbeitung der Dauerausstellung war es, diese in eine neue, zeitgemäße Form zu bringen, die sich in der einmaligen Atmosphäre der denkmalgeschützten Lokschuppen des Anhalter Bahnhofs entfaltet. Eindrucksvolle Züge und Eisenbahnobjekte wurden mit ihren Geschichten zugänglich und erlebbar gemacht. Digitale Medien wie virtuelle Rundgänge – mit 360-Grad-Kameras digitalisiert – durch die Innenräume der Zugmodelle unterstützen diese Neugestaltung und ermöglichen eine Zeitreise durch die Welt der Eisenbahn um 1900.

Angesichts der Tatsache, dass rund die Hälfte der Besuchenden des Museums aus dem Ausland stammen, wurden moderne Standards wie Mehrsprachigkeit und die individuelle Nutzung von neuen Medien berücksichtigt. Auch die Anforderungen an die Inklusion von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen werden erfüllt. Ziel ist es, die Attraktivität des Deutschen Technikmuseums zu steigern. Aktuell besuchen das beliebte Familienmuseum über 700.000 Menschen pro Jahr. Mit der Überarbeitung der Dauerausstellung Schienenverkehr soll diese Attraktivität für die Zukunft gesichert werden, um auch künftig neue Generationen von Ausstellungsbesuchenden zu erreichen.

Die LOTTO-Stiftung Berlin ermöglichte das Projekt mit einem Zuschuss von 450.000 Euro. Die Ausstellung wird am 21. März 2024 wiedereröffnet und ist in der Zeit von Dienstag bis Freitag 9:00-17:30 Uhr und Samstag, Sonntag und an den Feiertagen 10:00-18:00 Uhr geöffnet.

Stand 15.02.2024